Die Nacht vom Samstag zum Sonntag war für die Badmintonspieler des BC Stollberg-Nieder nicht nur wegen der Zeitumstellung kurz. Als die letzten die Halle des Carl-von-Bach-Gymnasiums verließen, näherte sich der kleine Zeiger schon bedrohlich der Zwölf. "Wir haben ordentlich gefeiert und uns das eine oder andere Gläschen Sekt genehmigt", sagte Marcus Gundermann.
Mit seinen Teamkollegen hatte er zuvor den Meistertitel in der Sachsenklasse - und damit auch den direkten Aufstieg in die Sachsenliga - perfekt gemacht. Dem souveränen 8:0 am letzten Spieltag gegen Schlusslicht Niedersedlitz, bei dem die Gastgeber nur einen Satz abgaben, folgte ein 4:4 gegen Röhrsdorf. Die Chemnitzer, die selber noch Chancen auf Relegationsplatz 2 hatten, erwiesen sich dabei als beinharter Gegner, an dem sich die Stollberger phasenweise die Zähne ausbissen. Dass am Ende immerhin ein Remis zu Buche stand lang insbesondere am schwer erkämpften Dreisatzsieg von Christian Kupfer im dritten Herreneinzel. "Das war der Knackpunkt. Normalerweise gewinnt er immer im ersten Satz und baut dann ein bisschen ab. Diesmal war es genau andersherum", so Gundermann. Allein: Am Meistertitel gab es zu diesem Zeitpunkt bereits keinerlei Zweifel mehr. Denn die Stollberger wussten, dass der ärgste Konkurrent aus Radebeul seine erste Partie in Leipzig bei der DHfK III verloren hatte. "Damit konnten wir ganz entspannt in das Spiel gegen Röhrsdorf gehen", so Gundermann. Da die Radebeuler am Nachmittag in Zwenkau noch ein weiteres Mal patzten, beträgt der Vorsprung seines Teams in der Abschlusstabelle auf Platz 2 satte fünf Zähler.
Wie die Stollberger die Mission Klassenerhalt in der kommenden Saison angehen wollen, ist indes noch nicht ganz klar. Mit Franziska Hilmer hat eine Spielerin bereits angekündigt, den Weg nicht mitgehen zu wollen. "Ich traue mir das leistungsmäßig nicht zu", sagt sie offen. Gegen Röhrsdorf zeigte sie an der Seite von Karolin Schäfer im Damendoppel indes eine starke Leistung, Gundermann sprach sogar vom besten Saisonauftritt. "Wenn sie so spielt", fügte der Vereins-Vize an, "dann reicht das auch für die Sachsenliga." Auf der Suche nach Verstärkungen, die es auf jeden Fall geben soll, haben sich die Stollberger zudem bereits einen Korb geholt. Annika Schreiber, die beim BCS das Badminton-ABC gelernt hat, wird nicht zurückkommen. Die 19-Jährige, die in Gablenz wohnt, will für den Horner SV in Hamburg weiter Zweite Bundesliga spielen. "Sie hätten wir bei uns gern wieder begrüßt", so Gundermann.
Matthes, der von seinem Vater Ronny vertreten wurde und Andreas Meiner fielen gleich ganz aus. "Dass uns das ausgerechnet am letzten Spieltag trifft, an dem es noch um den Relegationsplatz geht, ist bitter. Ein Sieg gegen Röhrsdorf hätte wegen der Radebeuler Niederlagen gereicht", so Wandelt. In der kommenden Saison wolle man wieder angreifen - und dann nicht nur einfach gut mitspielen. "Ziel ist dann der Aufstieg wie Stollberg in diesem Jahr. Und zwar ohne Wenn und Aber.
Foto: Ralf Wendland
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